Fotografieren mit der Sonne

Erschaffe ganz besondere Kunstwerke mit der Kraft der Sonne

Ambros weiß natürlich, dass die Kraft der Sonne nicht zu unterschätzen ist. Dass jedoch mithilfe von Sonnenstrahlen einzigartige Kunstwerke entstehen können, wusste selbst er nicht. Die Ergebnisse dieses Experiments sind nicht nur tolle persönliche Andenken, sondern sie eignen sich auch perfekt als besondere Geschenke für Familie und Freunde.

Wir zeigen dir hier, wie du gemeinsam mit einem Erwachsenen dieses spannende Experiment nachmachen kannst.

 

Du brauchst:

  • Solar-Fotopapier (erhältlich im Internet ab 5 Euro)
  • flache Gegenstände (das kann alles Mögliche sein, z. B. Blätter, Federn, Zweige, Blüten, ausgeschnittene Motive aus Papier usw.)
  • Wanne mit Wasser (größer als das Papier)
  • Pappe, Tonpapier, Styropor oder ähnliches als Unterlage
  • transparente Folie (z. B. Frischhaltefolie)
  • eventuell Stecknadeln oder Klebestreifen zum Befestigen der Folie

 

So geht's:

Lasse dir dabei bitte von einem Erwachsenen helfen.

Schritt 1

Mache einen Spaziergang durch den Wald oder Garten und sammle Dinge, die dir gefallen oder die eine interessante Form haben. Hier sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Sie sollten nur einigermaßen flach sein. Achte bitte darauf, nichts von Pflanzen abzureißen, sondern sammle nur Dinge, die du auf dem Boden findest.

Schritt 2

Lege die Unterlage aus Pappe, Tonpapier oder ähnlichem Material vor dich hin und lege deine gesammelten Gegenstände bereit. Dunkle das Zimmer am besten ab, indem du die Vorhänge schließt oder den Rollladen ein Stück weit herunterlässt. Bereite dann schon mal die Wanne mit Wasser vor, in die das Bild passen muss. Falls du keine hast, eignet sich auch das Waschbecken. Öffne dann die Verpackung des Solar-Fotopapiers und lege es mit der blauen Seite nach oben auf deine Unterlage.

Schritt 3

Lege die gesammelten Gegenstände vorsichtig so auf das Fotopapier, wie du es schön findest. Mache dir am besten schon im Voraus Gedanken über die gewünschte Anordnung, da du die Gegenstände nach dem Platzieren nicht mehr verschieben solltest.

Schritt 4

Decke die Gegenstände auf dem Papier mit einer transparenten Folie ab und befestige sie an der Unterlage, damit nichts verrutschen kann.

Schritt 5

Trage die Unterlage mit allem darauf nach draußen in die Sonne. Lass alles ca. 3 bis 7 Minuten belichten, bis die blaue Farbe des Papiers fast ganz weiß geworden ist. Je bewölkter der Himmel ist, desto länger dauert der Vorgang.

Schritt 6

Trage dein Experiment wieder in den abgedunkelten Raum und entferne erst dann die Folie und die Gegenstände vom Papier. Lege das Fotopapier nun in die mit Wasser gefüllte Wanne und wässere es dort mindestens 2 Minuten lang. Nicht erschrecken: Die Motive verschwinden erst einmal, tauchen dann aber als Negativ wieder auf.

Schritt 7

Hole dein fertiges Bild aus dem Wasser und lege es zum Trocknen auf deine flache Unterlage. Damit es sich nicht zu stark wellt, kannst du es nach dem Trocknen mit Büchern beschweren.

Nun kannst du dein faszinierendes Kunstwerk bestaunen!

Was passiert?

Die blaue Farbe des Papiers wird dort ausgebleicht, wo die Sonne drauf scheint. So bleiben zuerst blaue Abdrücke der Gegenstände zurück. Kommt das Papier dann mit Wasser in Berührung, kehren sich die Farben um: Der weiß gewordene Hintergrund wird wieder blau und die Abdrücke der Gegenstände werden weiß.

Warum ist das so?

Das Solarpapier ist mit einer speziellen chemischen Eisen-Lösung behandelt. Wird das Papier dem Licht ausgesetzt, reagieren die Chemikalien mit den UV-Strahlen des Sonnenlichts. Die belichteten Stellen reagieren dabei zu einem wasserunlöslichen Farbstoff, dem sogenannten „Berliner Blau“, die unbelichteten bleiben wasserlöslich. Wenn man das Papier also in das Wasser tunkt, werden die unbelichteten Stellen abgewaschen, sodass die Abdrücke der Gegenstände weiß werden. Zurück bleibt der blaue Hintergrund.

Wusstest du ...?

... dass man den Vorgang auch Eisenblaudruck oder Cyanotypie nennt und er bereits 1842 entwickelt wurde? Schon vor 170 Jahren wusste man also, dass Sonnenlicht einiges bewirken kann.

UV-Strahlen können für uns allerdings auch gefährlich sein, vor allem für unsere Haut. Passe daher immer auf, dass du dich gut vor zu starker Sonneneinstrahlung schützt. Ambros möchte jedenfalls nicht noch mal einen Sonnenbrand bekommen!